Die in FDA 21 CFR Part 11 veröffentlichten Vorschriften befassen sich mit elektronischer Dokumentation, Aufzeichnungen und Signaturen. Seit der Einführung von CFR 21 Part 11 im Jahr 1997 haben sich die elektronischen Systeme und Computerkapazitäten immens weiterentwickelt. Dennoch gelten ihre Grundsätze auch noch mehr als zwei Jahrzehnte später.
ISO 14644
Diese ISO-Norm (ISO = Internationale Organisation für Normung) gibt Empfehlungen, wie Partikelablagerungen oder Trübungen auf empfindlichen Oberflächen in Reinräumen gemessen und die Ergebnisse interpretiert und angewendet werden können. Sie beschreibt auch, wie Kontamination kontrolliert und das Risiko reduziert werden kann.
EU GMP
In den EU-Normen für die Gute Herstellungspraxis (EU GMP), die 2008 veröffentlicht und 2020 aktualisiert wurden, werden in Annex 1 wesentliche Überwachungselemente wie Partikel, Zahl der mikrobiologischen Keime, Temperatur und relative Feuchtigkeit genannt. Darüber hinaus werden in den detaillierten Leitlinien formale Risikoanalysen, Alarmsignale und Handlungsgrenzen erläutert. EU GMP listet unterschiedliche Produktionsmethoden auf, darunter Blas-, Füll- und Verschlusstechnologien. Darüber hinaus werden sterilisierte und aseptische Herstellungsverfahren verglichen. Behandelt werden auch die Themen pharmazeutische Qualitätssysteme (PQS) und Anforderungen an die Qualitätskontrolle (QC).
Der Leitfaden empfiehlt nicht nur eine Strategie zur Kontaminationskontrolle (CCS) für jede Einrichtung, sondern befürwortet auch einen ganzheitlichen Ansatz zur Identifizierung scheinbar unabhängiger Ereignisse, zur Untersuchung gemeinsamer Ursachen und, falls erforderlich, zur Implementierung geeigneter Korrektur- und Vorbeugemassnahme (CAPA = Corrective and Preventive Actions).
EU GMP Annex 11 enthält detaillierte Vorgaben für computergestützte Systeme und deren Anforderungen an Validierung und Qualifizierung.
USP 1116
Die in der US Pharmacopeia Convention veröffentlichte USP 1116 befasst sich mit der Kontrolle der mikrobiellen Kontamination bei der aseptischen Verarbeitung in der Gesundheitsindustrie. Die darin enthaltenen Informationen und Empfehlungen gelten für bestimmte Medizinprodukte, sterile pharmazeutische Produkte, Zwischenprodukte und Hilfsstoffe.
In dieser Publikation wird darauf hingewiesen, dass Mängel in aseptischen Verarbeitungsumgebungen ein höheres potenzielles Risiko für die Patientensicherheit darstellen als Herstellungsvorgänge wie die Vorbereitung von Geräten und Komponenten, nicht sterile Produkte und die Verarbeitung von Produkten, die am Ende des Prozesses sterilisiert werden. Der Inhalt beschreibt, wie fortschrittliche aseptische Prozesse einen direkten Eingriff mit offenen Produktbehältern oder freiliegenden Produktkontaktflächen vermeiden, selbst wenn das Bedienpersonal herkömmliche Reinraumschutzkleidung trägt.