Bestandteile eines Lastenhefts (URS) für die Reinraumüberwachung
In der Regel besteht eine einfache User Requirements Specification aus diesen wesentlichen Teilen:
1. Einführung
Es ist empfehlenswert, mit einer kurzen Einleitung zu beginnen, in der das betreffende Gerät bzw. die betreffende Anlage beschrieben wird.
2. Übersicht
In der Übersicht werden vor allem die Abmessungen des Geräts bzw. der Anlage und die relevanten Parameter angegeben. Die Übersicht umfasst:
- Verwendungszweck – Geben Sie an, wofür Sie das Gerät bzw. die Anlage verwenden möchten. In unserem Fall wäre es die Umgebungsüberwachung des Reinraums.
- Fassungsvermögen – Geben Sie das Fassungsvermögen des Geräts bzw. der Anlage an, das Sie benötigen, entweder in Litern oder in Kilogramm.
- Platzangebot – Geben Sie an, wie viel Platz Sie im Reinraum für die Installation der Überwachungsgeräte in allen Dimensionen (Höhe, Breite und Länge) zur Verfügung haben.
- Genauigkeit des Geräts – Geben Sie die Genauigkeit an, die Sie für das Gerät bzw. die Anlage wünschen. Verwenden Sie ggf. das Dezimalsystem.
- Reinigungsanforderungen – Geben Sie alle Reinigungsanforderungen an, die Sie haben.
- Spezifische Anforderungen – Geben Sie hier alle Anforderungen an, die das Gerät bzw. die Anlage erfüllen muss. Beispielsweise könnte es sich um eine bestimmte Qualität von rostfreiem Stahl handeln.
3. Betriebliche Anforderungen
Damit Ihr Reinraum-Monitoringsystem ordnungsgemäss auf Ihr Qualitätsmanagementsystem abgestimmt ist und Compliance gewährleistet, sollten Sie einige grundlegende Anforderungen in Ihrer URS auflisten.
Diese Bereiche sind für die Funktionen eines klassischen zentralen Überwachungssystems (Central Monitoring System) von fundamentaler Bedeutung: Sensoren, Netzwerk, Versorgungseinrichtungen, Infrastruktur, Sicherheit, Alarmfunktionen, Erneuerungsfristen, Wartung, Support und Garantien.
4. Regelungen zu Kompatibilität und Support
Hierbei handelt es sich um die Anforderungen, mit denen die gesetzlichen Bestimmungen und die Kompatibilität mit Ihren Räumlichkeiten erfüllt werden. Sie umfassen:
- Betriebsmittel – Dazu gehört die für den Betrieb des Geräts erforderliche Stromversorgung. Andere Hilfsmittel, die berücksichtigt werden könnten, sind beispielsweise unterbrechungsfreie Stromversorgungseinheiten (UPS – uninterrupted power supply).
- Verfügbarkeit – Benennen Sie hier die vorgesehene Betriebszeit des Geräts in Stunden oder Arbeitsschichten.
- Begleitende Dokumente – Hierzu gehört alle in der Bedienungsanleitung enthaltenen Unterlagen wie Garantieformulare, Schaltpläne, Listen für Ersatz- und Austauschteile usw.
5. Abkürzungen
Listen Sie alle Abkürzungen und speziellen Begriffe auf, die Sie in Ihrer User Requirements Specification verwendet haben, damit Sie diese jederzeit flexibel nachschlagen können.
6. Referenzen
Geben Sie die Namen aller Leitlinien und Nachschlagewerke an, auf die Sie sich beziehen.
7. Freigabe
Hier müssen Sie unterschreiben. Geben Sie die Namen der Personen an, die aktiv an der Erstellung des Dokuments beteiligt sind sowie ihre jeweiligen Abteilungen.
SMART-Kriterien für die Erstellung einer URS
Achten Sie beim Erstellen der URS auf das SMART-Prinzip:
- Spezifisch (specific) – Klar definierte und präzise gesetzliche Anforderungen
- Messbar (measurable) – Leicht quantifizierbare Parameter, wie z. B. die Temperaturtoleranz
- Erreichbar (attainable) – Praktische und machbare Anforderungen
- Realistisch (realistic) – Relevant für die Pharma- und Biotechindustrie
- Überprüfbar (testable) – Validierungsverfahren müssen möglich sein
Auch die Priorisierung ist von entscheidender Bedeutung: Die Einteilung der Anforderungen in hohe, mittlere oder niedrige Priorität kann den Qualifizierungs- und Inbetriebnahmeprozess rationalisieren. Anstatt beispielsweise zu sagen: „Der Raum wird auf 30˚C geregelt“, sollte man angeben: „Der Raum wird auf 30˚C ± 2˚C geregelt“.